Der Sohn von der besten Frau Confuss zog sich übrigens auch einen Bruch im Handgelenk zu – eine Grünholzfraktur. Zum Glück erst ein paar Tage später – so konnte ich ihr hilfreiche Tipps geben, was es beim Gips-kriegen-für-Kleinkinder zu beachten gibt…
WIE IHM GESCHAH
Neulich waren wir bei Freunden zum Spielen. In einem Haus mit Treppe. Es kam,
wie es kommen musste – es passierte was: Der Muck legte sich auf der Treppe lang. Wie? Ich hatte es nicht gesehen. (Treppen sind noch nicht so seins im Alleingang.) Ich hörte ihn nur weinen und erkannte sofort, dass ihm etwas sehr weh tat. Weher als sonst.
Ein Glück konnte ich ihn recht schnell beruhigen und checkte ihn komplett durch. Leblos baumelnde Körperteile, klaffenden Wunden, Schwellungen oder blaue Flecke? Nix von alldem – puh! Bewegen konnte er alles und Schmerzen schien er auch keine zu haben. Er spielte dann auch weiter als sei nichts gewesen.
Am nächsten Tag bemerkte ich aber, dass er eine Schonhaltung eingenommen hatte. Er vermied es sein rechtes Handgelenk zu belasten und darum mussten wir doch zum Arzt! Ja – zu welchem Arzt geht man da? In die Uniklinik? In die Kinder-Notfallpraxis? Das wäre wohl übertrieben; wir waren ja nun wirklich kein Notfall. Ich machte für den nächsten Morgen einen Termin bei unserer Kinderärztin aus.
TAG 1 – STATION 1 – KINDERÄRZTIN
Am nächsten Tag warteten der Muck und ich dort trotz Termin fast den ganzen Vormittag. Die Kinderärztin untersuchte ausgiebig und diagnostizierte: „Das könnte eine sog. Grünholzfraktur sein.“ Das sei der häufigste Bruch bei Kindern – der Arm ist innen angebrochen, die Knochenhaut ist aber noch intakt. Wie bei einem Ast, der von außen vermeintlich heile ist, innen aber geschädigt. Daher der Name. „Das Handgelenk muss zur Sicherheit geröntgt werden; damit müssen Sie zum Orthopäden.“ Empfehlen konnte sie mir leider keinen. In meinem Kopf wiederholte sich die Frage: ‚Ja und zu welchem Arzt geht man da jetzt? Mit einem fast noch Baby und einer Vielleicht-Grünholzfraktur?‘
Hier beginnt unsere 2-tägige Ärzte – Odyssee, bei der wir insgesamt 5 Stellen anlaufen mussten, um eine Diagnose UND einen Gips für den Muck zu bekommen. Ein totaler Wahnsinn und Systemfehler.
Nach dem Termin bei der Kinderärztin mussten wir erst einmal das Schätzlein vom Kindergarten abholen und zu Mittag essen. Den Mittagsschlaf der beiden Kinder nutzte ich für die anstehende Orthopädenrecherche. Ich rief beim Orthopäden meines Vertrauens an und die Arzthelferin bot: „Ja Sie können am hmhmhm mit ihrem Sohn vorbeikommen, da haben wir was frei.“ Ach. Gute Frau! Das ist in 3 Wochen! In der Zeit ist der Vielleichtgrünholz-bruch wieder zusammengewachsen und das sicher schief!
Das kam natürlich nicht in Frage. Der nächste Orthopäde hatte auch erst in 14 Tagen einen Termin, aber ‚mit Wartezeit‘, der übernächste röntgte gar nicht erst und gipsen müsste das dann sowieso ein Chirurg. What?! Dann gehe ich doch direkt zum Chirurgen! Geht nicht, muss ja geröntgt werden. ?!? Da stimmt ja etwas nicht im System. Gesetz den Fall, der Muck hat einen Bruch, dann muss ein Orthopäde diesen Bruch röntgen, aber zum Gipsen muss ich wieder zu einem anderen Arzt? Nicht zu glauben – aber wahr. Hierzulande an einen Gips zu kommen ist ein sehr schwieriges Unterfangen. Und ein Gips für ein Kleinkind nochmal mehr. Kinder werden nämlich oft nicht von den Ärzten oder in den Krankenhäusern behandelt. Aber das lernte ich erst noch.
Wenn es also keinen Orthopäden gab, der mein Kind innerhalb der nächsten 2 Tage röntgte UND gipste, dann mussten wir wohl doch ins Krankenhaus gehen. Wir haben hier eins mit Notfallambulanz ums Eck. Keine Uniklinik, ganz unaufgeregt – genau das, was wir brauchten. Ich rief dort an. Und erfuhr: Die behandeln keine Kinder. Häääp? Und röntgen tun sie sowieso nicht, weil sie eine angegliederte Radiologie haben. Aber DAS klang doch mal gut. Wir brauchten ja dieses… Röntgen. Also rief ich in der Radiologie an, schilderte nochmal unseren Fall und dann durften wir am nächsten Morgen tatsächlich zum Röntgen kommen. Bäm! Ich hatte noch die leise Hoffnung, dass es tatsächlich nur eine Prellung war und mir die Röntgenmenschen dann erläutern würden, dass morgen wieder alles gut ist…
TAG 2 – STATION 2 – RADIOLOGIE
Neuer Tag, neues Glück: Das Schätzlein morgens in den Kindergarten gebracht, den Muck in die Karre gesetzt und ab zur Radiologie ums Eck. An der Empfangstheke angekommen und – ICH HABE DIE ÜBERWEISUNG VOM KINDERARZT ZUHAUSE LIEGEN LASSEN. Ohne die geht hier aber gar nichts. Die röntgen doch keine Kleinkinder ohne ärztlichen Befund. Oooh, Frau Lampenhügel… kein guter Start! Also wieder nach Hause gehechtet – wir haben ja nur so wenig Zeit bis das Schätzlein Punkt Mittag wieder vom Kindergarten abgeholt werden muss… die Überweisung geholt, wieder zurück in die Radiologie geschoben. Überweisung auf den Tisch gelegt. Die wirklich freundliche Assistentin flüstert bekümmert: „Äääh, das ist eine Überweisung zum Orthopäden und nicht in die Radiologie… damit dürfen wir den Kleinen nicht röntgen; Sie müssen erst eine Überweisung vom Orthopäden an uns einholen.“ Ich werd‘ verrückt. Was mache ich denn nun?! Wir hatten ja keinen Orthopäden gefunden… Es war eine einzige Farce. Ich sah mich schon wieder unter Zeitdruck am Telefon sitzen, um weitere Orthopäden um einen zeitnahen Termin zu bitten, damit wir die Überweisung zur Radiologie bekommen würden… Die hilfsbereite Dame am Empfang hatte meine Lage aber erkannt und organisierte mir den Orthopäden ihres Vertrauens. Er praktiziert im Nachbarveedel und er würde uns die Überweisung jetzt-sofort ausstellen. (So wird das vielleicht doch noch was mit dem Röntgen heute).
TAG 2 – STATION 3 – ORTHOPÄDE
Der Muck und ich also wieder mit der Karre nach Hause gehechtet, ich ihn raus aus der Karre und rein ins Auto gesetzt, dann Karre rein ins Auto und zu besagtem Orthopäden ins Nachbarfeedel gefahren. Den Orthopäden selbst bekamen wir gar nicht zu Gesicht, die Arzthelferinnen hatten schon unsere Überweisung zur Radiologie fertiggemacht. Sie rieten uns bei einer nächsten Verletzung direkt ins Kinderkrankenhaus zu fahren (Anmerkung: Es gibt 2. Eins ganz am anderen Ende der nahen Domstadt, ca. 13 km entfernt und eins in einer 40 km entfernten Stadt. Beides recht schlechte Optionen – vor allem nachmittags mit 2 Kleinkindern im Gepäck… für einen Gips…!?).
Jetzt war die Vormittagszeit allerdings schon wieder abgelaufen und der Muck und ich holten das Schätzlein vom Kindergarten ab.
Röntgten war heute – Mittwoch – eigentlich nur bis 12 Uhr möglich, für uns in unserer Misere aber ausnahmsweise mal bis 15h. 15h ist für mich trotzdem total knapp, weil das Schätzlein mittags nicht gut isst und dann nicht gut einschläft und der Muck knatscht usw. usw.! Schon wieder diese Organisiererei! Ein Glück kam mir heute das Ömchen zur Hilfe. Ein Engel, dieses Ömchen – meine Maam. Nachdem wir zu viert Mittag gegessen hatten, legte ich den Muck zum Mittagsschlaf in die Karre. So konnte ich ihn gleich zumindest schon mal in Richtung Röntgen schieben, selbst wenn er noch schlief. Brillant. Dann brachte ich noch das Schätzlein ins Bett. Fortan hütete das Ömchen die Kleine.
TAG 2 – ZURÜCK IN STATION 2 – RADIOLOGIE
Um 14:30h waren der schlafende Muck und ich wieder in der Radiologie. Wir kamen sehr schnell dran – mistig, ich musste ihn also wecken. Das Röntgen war ok, auf meinem Schoß sitzend machte der Muck alles gut mit; die Bilder sollen ja auch was werden: „Hand so herum hinlegen, ja, jetzt nicht bewegen – knips!- und jetzt die Hand nochmal…. (dreh herum)… von der anderen Seite.“ Knips! Fertig.
Die Radiologin bestätigte den Verdacht: Grünholzfraktur. Ein einfacher, unkomplizierter Bruch im Handgelenk, der ‚nur‘ geschient werden müsse. 1-2 Wochen sei ein Gips nötig. Mist! Doch nicht nur geprellt… Aber gipsen können die hier in der Radiologie leider nicht. Im benachbarten Krankenhaus behandeln sie ja keine Kleinkinder und ein Chirurg ist heute gar nicht im Haus… Absurd!!! „Wo kriegen wir denn jetzt einen Gipsverband für den Kleinen her?“ „In der Kinder-Notfallpraxis der benachbarten Domstadt.“ Aargh… Genau das wollte ich immer umgehen.
TAG 2 – STATION 4 – KINDERNOTFALLAMBULANZ
Ich schob den Muck in der Karre erst einmal wieder heim. Dort trafen wir auf das Ömchen und das quietschfidele Schätzlein, das schon wieder vom Mittagsschlaf erwacht war. Dann fuhren wir alle mit dem Auto in die Kinder-Notfallpraxis, die an die Uniklinik angegliedert ist. Dort angekommen, Karre raus, am Empfang zum gefühlt 1.000sten Mal unseren Fall geschildert, den Röntgenbefund hingelegt und als Antwort bekommen: „Ja, aber hier in der Kindernotfallpraxis gipsen wir nicht, da müssen Sie in die zentrale Notaufnahme der Uniklinik nach nebenan gehen.“
Jetzt möchte ich bitte aus der Haut fahren. Ein Kind bekommt in der KINDERnotfallpraxis keinen Gips?! Mein Kahn war voll. Erst wird mein armes Kind nirgends untersucht und geröntgt und dann bekommt es nirgends einen Gips?! Und NIEMAND weiß Bescheid WO es diesen Gips für uns gibt?! Unfassbar! Es half aber ja alles nichts –wir mussten dahin.
TAG 2 – STATION 5 – ZENTRALE NOTAUFNAHME DER UNIKLINIK
Das Ömchen und ich also mit der Karre und zwei inzwischen arg nörgelnden Kleinkindern in die – das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen – NOTAUFNAHME der Uniklinik – für einen Gips. Super. Nach einem recht erfrischenden Fußmarsch über Rampen, um Gebäudetrakte herum und dann durch lange Flure waren wir endlich am Ziel: Die Rezeption der zentralen Notaufnahme. Hier sitzen natürlich Hinz und Kunz mit ihren Verletzungen… Ich überschlage grob: 20 Parteien vor uns. Halleluja. 16 Uhr jetzt. Ob wir morgen zum Frühstück wieder zu Hause sind?
Die Kinder sind jetzt echt ungemütlich, rasen umher, keiner will in die Karre, sie kabbeln sich, plumpsen hin und heulen. Am Empfang kann ich hier die x-te Berichterstattung unseres Falles nur noch herunterleiern. Die brauchen aber erstmal den Befund. Klaro! Die Röntgenaufnahmen; nichts leichter als das. Ich greife hinter mich in die Karre – nix mehr da. Keine Röntgenaufnahmen. Nixnix, keinekeine… WO SIND DIE SCHEIß RÖNTGENAUFNAHMEN HIN?!?? Weg. WEEEEEEEEEEECK! Ich drehe durch.
Ich muss, ich muss… hier raus und diese bekackten Röntgenaufnahmen wiederfinden! Das Ömchen nimmt sich dem Schätzlein an und ich schnauze kurz und hastig irgendwas aus mir heraus (jetzt bin ich nicht mehr zurechnungsfähig). Dann stapfe ich den ganzen weiten Weg mit dem Muck auf dem Arm zurück zur Kindernotfallambulanz. Durch lange Flure, um Gebäudetrakte herum, die Rampe runter. Lieber Herrgot, wenn es Dich gibt; ab sofort glaube ich auch an Dich. Hilf mir.
TAG 2 – ZURÜCK IN STATION 4 – KINDERNOTFALLAMBULANZ
Am Ende meines Weges, also direkt vor der Kindernotfallambulanz sehe ich den ehemals weißen, großen DIN A3 Umschlag auf dem Boden liegen. Er muss unbemerkt von der Karre gefallen sein. Da sind schon mehrere Autos drübergefahren. Das sieht man doch!! Das macht man doch nicht! Der Umschlag ist mit dunklen Reifenspuren übersät. Ich klaube den Umschlag von Boden auf und plumpse fast hin; hab den Muck ja noch auf dem Arm: Entwanung: Ein Glück sind die Aufnahmen heile! Puh!
TAG 2 – ZURÜCK IN STATION 5 – ZENTRALE NOTAUFNAHME DER UNIKLINIK
Also schleppe ich den Muck, die Röntgenaufnahmen und mich zurück in die zentrale Notaufnahme. Dort werden wir mit den Unterlagen zum Warten in einen Nachbargang geschickt. Der Rest ist dann kurz erzählt (harhar). Wir warten 3 weitere Stunden, weil hier in der Notaufnahme ein Notfall nach dem anderen reinkommt und die Bagatellschäden natürlich (!!!) warten müssen. Das Ömchen und das Schätzlein gehen zum Eisessen raus in die Welt. Der Muck spielt mit mir Kuckuck und darf unzählige Kekse essen, die ihn bei Laune halten. Während wir da warten, lernen wir ein sehr nettes 8-jähriges Mädchen mit vielleicht-gebrochener-Hand und ihre Mutter kennen. Man hat ziemlich viel Zeit hier im Krankenhausgang und lernt sich entsprechend gut kennen. Hat ja auch was Schönes, so ein Tag im Krankenhaus.
Ein paar Male huschen Ärzte an uns vorbei. Die gucken uns nicht mal an. Ansonsten: Gähnende Leere und Langeweile. Bzw. – Quatsch! Mit dem aktiven Muck ist es nie langweilig… er patscht überall dran, guckt in jede Ecke, läuft und fällt hin und ich sehe vor meinem inneren Auge all die Keime, die er schon eingesammelt hat und sich jetzt mit dem 20. Keks zusammen in den Mund schiebt… schluck. Den nächsten Arzt schnappe ich mir. Dann kommt wieder ein Arzt, den springe ich an. Er überfliegt widerwillig die Röntgenaufnahme und stellt fest was wir schon wissen: „Das ist ein einfacher Bruch, der muss nicht operiert werden sondern nur gegipst. Der Gips muss dann 4 Wochen dranbleiben.“ Warum jetzt 4 Wochen Gips und nicht 2? Er fuhr fort: „Das macht dann gleich eine Krankenschwester.“
Aha. Gleich. Krankenschwester? Was?! Wir brauchen dazu keinen Arzt?! Keinen Chirurgen?! (Schnappatmung setzt ein…) Ja meinetwegen, die Krankenschwester soll das machen. Nur bitte heute noch…!
Das Problem: Ich habe hier in den vergangenen 3,5 Stunden genau KEINE einzige Krankenschwester gesehen! Wo soll die denn jetzt herkommen? Hat die überhaupt Dienst oder kommt sie morgen erst zur Frühschicht?! Man wird ja rammdöselig.
Irgendwann kam eine ziemlich hübsche Frau ganz in blau, die Arme bunt tätowiert, mit rot gefärbten, hochgesteckten Haaren den Gang entlang. Sie lächelte. Ich liebte sie sofort. SIE war UNSERE Krankenschwester. Sie kam auf uns zu und fragte „Sind Sie der zu gipsende Junge?“ Nein, ich war doch die Mutter, klar, mein Sohn, genau, scheißegal, JA, WIR sind das!
Sie lotste uns in einen Behandlungsraum und dann war alles ganz entspannt. Sie legte dem Muck eine Gipsschiene an, obwohl sie nicht wusste, wo der ganze Kram dafür aufbewahrt wird, da sie ‚nicht auf dieser Station arbeitet‘. Kurz schaudert es mich – aber: Hey, sie ist die Krankenschwester und.. sie weiß wohl, wie man gipst…?! Ja, das wusste sie und das machte sie auch super. Auf meinem Schoß ließ der Muck wie beim Röntgen alles zu und war bemerkenswert ruhig, wie sie fand. Sie war toll! Sie war unsere Rettung. „Der Gips sollte dann 2-3 Wochen dran bleiben.“ Hmpf?! Jetzt doch so lange? Oh je. Chaos in meinem Kopf.
Dann konnten wir gehen. 19:30 Uhr. Mit Gips. Auf dem Gang kamen uns das glückliche, Eis-verschmierte Schätzlein und das Ömchen entgegen. „Wir haben Kufen, Hmmamaa!!“ ruft mir das Schätzlein zu. Klingt nach einem Happy End. Aber NOCH ist die Geschichte nicht aus. Ich frage mich, wie lange der Gips denn nun dranbleiben soll – 1, 2, 3 oder 4 Wochen? Wir hatten ja jetzt so viele verschiedene Meinungen. Und wer entscheidet, wann der Gips abkommt? Ich oder der liebe Gott? Oder vielleicht eine Krankenschwester? Ich nehm‘ die in blau! Nein im Ernst – ich dachte deshalb, dass es besser sei, die Röntgenaufnahmen wieder mitzunehmen, um sie ggf. bei einer Kontrolluntersuchung vorzeigen zu können. Daher fragte ich einen vorbeihuschenden Arzt nach den Röntgenbildern. „Die müssen Sie vorne an der Rezeption abholen.“ Ah so. Gut, da kommen wir auf dem NACHHAUSEWEG eh vorbei. Ich also dort an der Rezeption bei den auch ziemlich genervten Damen nach den Röntgenaufnahmen gefragt. „Oh, die müssen wir Ihnen als Datei brennen, weil wir den Originalbefund hier lassen. Das dauert so 5-10 Minuten.“ Klaro, mensch, was sind schon schnöselige 10 Minuten gegen 2 ganze Tage? Wir haben ja auch Kufen.
Wir vertraten uns also draußen die Beine – mit dem Kuchen auf der Hand. Bis mir einfiel, dass die da drinnen gar keine Kopie von den Aufnahmen machen können, weil ich nämlich nur ein echtes, haptisches Originalröntgenfoto hatte und keine digitale Jpeg Datei! Ich hastete wieder rein zur Rezeption und fragte nach den Röntgenbildern. Die sind aber in der Zwischenzeit nicht wie angenommen hier gelandet sondern „hm… vielleicht noch hinten in den Behandlungsräumen? – da müssten Sie dort mal nachfragen.“ – ohne Worte. Wir hatten also umsonst gewartet, weil hier nämlich gar nichts passiert war! Aber ich war inzwischen zu erschöpft um zu meckern. Ich ging also zurück in den Gang vor den Behandlungsräumen und grüßte das nette Vielleichthandbruchmädchen mit seiner Mutter.
Dann klopfte ich an der Tür zu unserem Behandlungsraum, ging rein und irgendjemand gab mir die immer noch dort liegenden Aufnahmen zurück. Dann floh ich aus dem Krankenhaus. Geschafft! Der Muck hat seinen Gips (ichweißnochnichtwielang und dasfindeichmorgenraus).
Auf dem Weg zum Auto – inzwischen war es 20 Uhr, bestaunten wir noch einen Krankenwagen, der gerade ausstaffiert wurde. Dann stiegen wir in unseren Wagen ein und fuhren los. Müde, erschöpft, aber gegipst!
Die 2 Kleinen sitzen hinten und kabbeln sich; im Augenwinkel sehe ich sie herumfuhrwerken und drehe mich an der nächsten roten Ampel zu ihnen um.
Das Schätzlein strahlt mich unschuldig an und hat Muckens Gipsschiene in der Hand.
Teil 2 folgt…