Archive für 30. November 1999

…oder: Kamikaze-Joe


Der Muck geht, seitdem er 2.5 Jahre alt ist, gerne in den Kindergarten. Einige Wochen nach seiner Eingewöhnung im letzten Spätsommer wurde dieser Frieden aber schon getrübt. Das Ganze zieht sich nun seit fast 5 Monaten und uns gehen die Mittel aus, daher schreibe ich darüber.

Ende letzten Jahres erzählte er mir erstmalig, dass ein großer 6-Jähriger ihn ‚mitnehmen will‘. Ich sagte erfreut: ‚Na das ist doch toll, dann mag er Dich und will mit Dir spielen!‘. Heftiges Kopfschütteln. ‚Neiin Mamaa! Der will mich wegnehmen! Ich habe Angst!‘ Oh; was war das bitte?! Der Muck ist nicht ängstlich; er ist ein draufgängerischer Chaot, aber friedvoll dabei! Und dass ihn mal ein größeres Kind piesackt, kommt vor. Ich wollte der Sache nicht zuviel Gewicht beimessen und ihm außerdem die Gelegenheit dazu geben, sich selbst zu behaupten. Das kann er eigentlich ganz gut! Daher beließ ich es dabei.

BESTANDSAUFNAHME – HARMLOSE HÄNSELEI ODER IST DAS MEHR?
Wenige Tage später sprach der Muck dasselbe wieder aus: Der Junge wolle ihn mitnehmen, was ihm Angst bereite. Er konnte sehr gut imitieren, wie unfreundlich der Große zu ihm sprach. Ich berichtete Herrn Lampenhügel und wir befragten den Muck und seine große Schwester; sie besucht schließlich denselben Kindergarten und der ist überschaubar. Sie erzählte, dass der Muck von ihr sowie auch von anderen Kindern vor dem Großen beschützt würde; das sei schon oft passiert. (Oft?? War das ein Kinder-oft oder ein oft?). Langsam schwante uns, dass es sich hier nicht um eine einmalige Laune eines Älteren handelte, was für denjenigen vielleicht nur ein ‚unterhaltsames Austesten seiner Macht‘ bedeutete, sondern dass es sich für den Muck zu einer dauerhaften Belastung entwickeln könnte. Wir waren zwar nicht alarmiert, weil der Muck kein ausgeprägtes Angstverhalten zeigte und diese wiederholte Äußerung des Großen (‚ich nehm‘ Dich mit!‘) in Erwachsenenohren recht harmlos klingt, aber beiseite tun konnten wir das Thema nicht mehr; denn in Kleinkinderohren wirkt diese Äußerung sicherlich anders.  Weiterlesen…


EINE MUT-REDE. Wer mich kennt, weiß, dass ich schlagfertig bin, aber hier war ich außer Gefecht gesetzt:

„Frau Lampenhügel“, sprach mich die Kindergartenleiterin beim morgendlichen Abgeben meiner Kinder an, „haben Sie kurz Zeit“? ‚Ganz kurz‘, dachte ich leicht gestresst; ich wollte pünktlich zur Arbeit kommen. Seit 2 W. bringe ich anstatt Herr Lampenhügel die Kinder morgens weg, da er geschäftlich verreist ist. (Hatte ich heute Muckens Gummistiefel vergessen oder was war los?) Wir trafen uns im Flur wieder. „Auf kurzem Dienstwege“, begann sie, „unterlassen Sie doch bitte das Stillen ihres Sohnes beim Abholen; es könnte jemandem unschön aufstoßen.“ (Pause. Ich: Schock.) „Wir haben hier sensible Familien und die muss man beschützen; dies hier ist schließlich ein öffentlicher Raum“. Mir fiel alles aus dem Gesicht. Sie fuhr fort: „Es kommen auch immer wieder mal Handwerker unangemeldet in den Schlafraum; dem möchten Sie sich sicher nicht aussetzen. …Und ich habe auch keinen anderen Raum für Sie zur Verfügung.“ Dann war sie fertig – und ich auch. „Ob ich das verstehen könne?“ Ich war gelähmt vor Schreck und vor Scham über das, was sie zu mir gesagt hatte. Nichts von dem war für mich nachvollziehbar oder ok. Ich konnte trotzdem nur nicken und ‚jaja‘ herausbringen. Damit war sie sehr einverstanden. Ich verließ das Areal und musste mich draußen erst einmal sammeln. Diese „Bitte“ kam so unerwartet! Zwischen Tür und Angel hatte sie mich mal eben ins Aus geschossen.
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Zu lesen bei das-elternhandbuch:

Mein Kind geht in die Fremdbetreuung – Teil 2.
– der Muck geht jetzt zur Tagesmutter!

Wie es uns damals erging, obwohl ich noch nicht richtig bereit gewesen war ihn abzugeben, lest HIER auf dem Portal das eltern-handbuch“ . Es war ein langer Weg, aber heute gehen wir ihn sehr gerne!
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Den ersten Teil, den ich geschrieben habe, kurz bevor es losging, „Der Muck geht bald zur Tagesmutter“, könnt Ihr HIER lesen! Er ist am 28.05.2017 vom das-elternhandbuch veröffentlicht worden!

Es hat mir viel Spaß gemacht mit Nicole von das-elternhandbuch zu arbeiten – tut das doch auch mal! Sie ist immer offen für Themen!

Eure Frau Lampenhügel

 

Vorweg: Wie muss das für Eltern sein, deren Kinder schon aus dem Alter der Trotzphase herausgewachsen sind – können die sich noch an die Zeit des Brüllens erinnern oder ist sie schon vergessen?

Der Muck entdeckt gerade viele neue Dinge an sich UND an uns. Er spricht und spricht; sehr zu unserem Vergnügen, und er brüllt: Wenn ihm etwas GEfällt, aber auch – und das ist viel intensiver: Wenn ihm etwas MISSfällt. Er ist ein echtes Brülläffchen geworden. Ständig grummelt er herum und wird laut (gemeine Zungen würden jetzt behaupten: Typisch Mann!) und er zelebriert – schon in Rage gebrüllt – den schnellen Beinchen-Tanz dazu. Mit auf den Boden werfen und die ganze Nummer. Manchmal strampelt er so stark, dass ich ihn nicht länger auf dem Arm halten kann und ihn absetzen muss. Dann haut er sich theatralisch hin oder kugelt sich hin und her – oder er macht alles zusammen (bitte das Schreien dazu nicht vergessen). Es muss auch nicht viel passieren, damit er so wütend wird; er ist ziemlich zart besaitet. Ein „Bitte klettere jetzt nicht im Auto herum, sondern setz‘ Dich hin, damit wir losfahren können!“ reicht aus. Bumsfallera. Als erstes kommt img_7569dann die Schüppchenlippe und danach der schnelle Beinchen-Tanz, der unweigerlich den Rest wie oben beschrieben einläutet. Ein unterhaltsames Spektakel, das uns hier und da schon ein heimliches Grinsen entlockt hat…

So haben wir alle aber auch schon ein paar Male die Nerven verloren (außer dem Muck eigentlich nur ich). Nicht, dass mir sein Verhalten peinlich wäre – aber jeeeeden Tag diese Diskussion um das Hinsetzen im Auto! Seit Wochen! NIE will er auf seinen Sitz! Und wir steigen ca. 3 Mal am Tag ins Auto… Ich biete ihm schon von vorneherein Abbis Sitz an oder habe eine kleine Tüte Bestechungs-Gunnebäärssen in der Tasche, oder, oder oder.. aber Monsieur preferiert die Hampelei – auf der armen Mama IHR SEINE Nerrrven! Weiterlesen…

….dem tollen Familienportal das-elternhandbuch!

Das liebe Team behandelt das Thema Fremdbetreuung, also Krippe, KiTa und Co. und da passte unser Lebensumstand gerade richtig gut rein, denn da ich wieder arbeite, musste unser Muck fremdbetreut werden. Deshalb durfte ich also einen, meinen ersten (!) Gastbeitrag darüber schreiben, wie wir zur tollsten Tagesmutter kamen… ein emotionaler Loslassen-Prozess. Freut Euch auf einen Zweiteiler – der zweite und letzte Teil erscheint demnächst!

Kennengelernt habe ich das Portal übrigens, als die Journalistinnen Nicole und Heike von das-elternhandbuch die Blogparade „Bin ich eine Babymama?“ ins Leben gerufen hatten. Dazu wollte ich damals auch etwas schreiben – noch ganz ohne Blog. Das tat ich und sie veröffentlichten meinen Artikel auf ihrer Seite! Das war eine große Motivation für mich weiter zu schreiben  – und hier bin ich! Deshalb freut es mich sehr, dass mein erster Gastbeitrag auf ihrer Seite erscheint.

Wühlt Euch doch mal durch Ihre Seite – man findet immer etwas interessantes, informatives und bestimmt einen Artikel zu einem Thema, das einen gerade selbst beschäftigt..! Viel Spaß!

PS: Ach ja – könnte bitte irgendjemand von Euch unter den Beitrag ‚puh… ja, das ging mir damals ganz ähnlich‘ schreiben? Das wäre nett. Danke!