Abbi und Frau Lampenhügel gehen aus

31. Januar 2017 — 2 Kommentare

Mit ’nur‘ einem Kind etwas für mich tun!


Am Wochenende verbrachten wir einen ganzen Nachmittag zusammen getrennt: Ich zog mit meiner Abbi zu meinem allerersten Bloggertreffen in die nahegelegene Domstadt los und Herr Lampenhügel war mit dem Muck zusammen. Es war gleichzeitig das erste Mal, dass ich nachmittags das Haus verließ, um etwas NUR für mich zu tun; mit Kind. Die Aufteilung Papa-Muck und Abbi-ich war für uns neu, da ich den Muck mit seinen fast 2 Jahren noch stille (über das polarisierende Thema Langzeitstillen habe ich hier schon einmal berichtet); daher ist der Muck eigentlich meistens bei mir. Natürlich verbringe ich auch Zeit mit Abbi alleine, aber eben seltener.

Umbruchszeit
Bei mir ist zur Zeit einiges im Umbruch: Weil ich, nach 4 Jahren Arbeitsabstinenz und Vollzeit-Muttersein bald wieder zu den Berufstätigen gehören werde (Artikel folgt), gewöhne ich den Muck schon seit 5 Monaten bei unserer Tagesmutter ein (Artikel dazu folgt auch). Das Loslassen von ihm fiel und fällt mir schwer, aber in unseren Augen ist sie die allerallerbeste Tagesmutter, die es gibt und darum bin ich inzwischen mit der Situation im Reinen. Außerdem besteht ja die Notwendigkeit wieder zu arbeiten (ich hätte tausend bessere Ideen). Ich freue mich aber sogar ein bisschen auf das, was nun kommt, denn es bedeutet auch ein Stückchen Freiheit für mich (in der Mittagspause bestimmt!). Nach den Babyjahren mit schwanger sein, Stillen, noch immer akutem Schlafmangel, einer notwendigen Dauerbewachung vom ständig hinfallenden Muck – einfach Verzicht auf vieles, da spüre ich jetzt zusehends den Drang, meine eignen Bedürfnisse herauszugruschteln. Erst einmal bemerkte ich neulich überhaupt, dass ich noch welche habe! Bei unseren total zerstückelten Abenden und Nächten, die wir wegen Muckens schlechter Schlafgewohnheiten nach 2 Jahren immer noch haben, bleibt wenig Zeit. Nicht mal, um in mich hinein zu horchen, noch einen Artikel zu Ende zu schreiben oder Pause zu machen; um zu mir zu kommen. Das klingt so zweideutig; soll es auch. An diesem Beitrag hier saß ich 3 Abende; da der Muck wieder, naja, eher immer noch, … in einer seiner Phasen steckt, man kennt das ja. („Phase“ ist die beste Erklärung, die ich bieten kann, denn wir wissen nie, was er hat. Artikel hierzu folgt auch noch; wenigstens weiß ich schon, wie er heißen wird. „Schlaf, Kindlein, schlaf. Bitteee!!!“).

Wilma Pro und Contra
Früher, da wollte ich immer 2 Kinder haben. Ich bin glücklich: Die habe ich :-). Als Kind Nr. 2, der Muck, da war, schlich sich aber der Name Wilma in meinen Kopf und manifestierte sich. So ein drittes Kind… eine Wilma…? Joa! Aber Herr Lampenhügel winkte damals schon ab (und auch heute noch): Wenn Wilma noch zu uns komme, dann würde er mit 60 abdanken. Noch mehr Schlaflosigkeit überstünde er nicht. Das gibt mir natürlich zu denken. Was will ich mit Wilma ohne Herrn Lampenhügel? Gemein. Nein, ich gebe zu: Wilma ist ein schöner Gedanke, und wenn der mal Fleisch würde, dann freuen wir uns auch, aber wir fossieren Wilma nicht. Da es der Muck unserer Abbi nachtut und sich jetzt (bis auf das Schlafen) langsam zum waschechten Kleinkind mausert, ist es kein Weltuntergang mehr, wenn wir die Regel-Leinen mal lockerer lassen. Da lachen mich doch diese kleinen Freiheiten an, die damit einhergehen, kein Baby mehr zu haben und so extrem fremdgetaktet zu leben. Die Sache mit Wilma wackelt! Hinzu kommt, dass ich das Zusammen-Allein-Sein mit Abbi so genossen habe; und sie auch. Ein Baby würde all das wieder für sich in Anspruch nehmen… Nää. Es hat also doch Vorteile, wenn die Kinder größer werden; die liebe Zeit rennt ja die meiste Zeit so…

Mit Abbi Zeit für mich
Zurück zu gestern: Irgendwo habe ich mal den Satz gehört: Mütter brauchen Töchter. Jaa! Ich habe eine Tochter, meine Abbi, und ich brauche sie! Wie schön es für uns beide war, diese ausgedehnte Zweisamkeit zu erleben; wenngleich in einem sehr gut besuchten Kindercafé, bei besagtem Bloggerstammtisch. Trotzdem war es anders, als wenn der Muck dabei gewesen wäre. Das gestern, das waren nur Abbi und ich, genau wie früher, als wir zwei noch alleine waren. Abbi, sie spielte mal im Bällebad, trank ein Schlückchen Schorle, rutschte, oder aß eine Waffel auf meinem Schoß, um sich dann gleich wieder ins Abenteuer zu stürzen. So konnte ich reden, sie beobachten und zuhören – ich betrat also eine mir bekannte, aber fast fremdgewordene Welt. Kürzlich sagte meine Freundin noch zu mir: „Bei Dir kommt ja als allererstes die Familie und dann erstmal meilenweit nichts.“ Recht hat sie. Ich habe vieles, was meine Person betrifft, zurückgestellt und einige Dinge von früher möchte ich gar nicht mehr so ausgiebig leben, aber irgendwann in Bälde kann ich mich doch wieder mehr um mich kümmern. Auf diese Phase freue mich jetzt auch! (Sie sich sicherlich auch).

Qualitative Abbizeit; mehr von Mädchentagen!
Da dieser Nachmittag so toll gewesen war und Abbi und ich unsere Zweisamkeit noch nicht beenden wollten, erfüllte ich ihr trotz recht später Stunde noch einen Wunsch: Sie wollte gerne zu einem Spielplatz fahren, der eine besonders tolle Rutsche hat. Das haben wir gemacht und wir rutschten quiekend, lagen eng umschlungen in der Nestschaukel und schaukelten in die Dunkelheit – wir ließen unseren Tag ausklingen. Das fühlte sich so gut an; nur Abbi und ich. Ich schätze, das war ein kleiner Vorgeschmack darauf, wie es ist, wenn man nicht mehr minütlich gefordert wird…

Das Bloggertreffen
Der Bloggerstammtisch, den die liebe Sarah von Lotte&Like organisiert hatte, war toll, interessant und informativ! Im schönen Familiencafé Agathe in Köln habe ich einige Bloggerinnen kennen gelernt, die allesamt besondere Blogs schreiben, reinschauen lohnt sich! Leider bin ich so aus der Konversationsübung, dass ich mich nicht mit allen unterhalten konnte, aber ich hoffe sehr auf ein nächstes Mal! Dabei waren: Jasmin von Familie Nimmerland, Katharina von Sonea Sonnenschein, Daniela von Nenalisi, Melanie von Glücklich scheitern, Lisa von Aktiv mit Kindern, und Lisa von Stadt Land Mama; Lisa hatte sogar den WDR dabei, der für die Sendung Frau TV drehte. Ich durfte auch etwas sagen und zwar neben der ehrenwerten Frau Confuß, die ebenso anwesend war! Ich werde berichten. Da ich, in völliger Überforderung – auch keine Fotos gemacht habe, schaut sie Euch doch hier an, Daniela von Nenalisi HAT nämlich welche gemacht und auch dazu geschrieben: Bloggermami-Kaffeeklatsch in Köln

Und auch qualitative Papa-Sohn-Zeit!
Tja und auch besonders hervorzuheben: Der Muck und Herr Lampenhügel genossen ihre Männerzeit auch sehr! Gerade für Herrn Lampenhügel war es besonders schön, so viel Innigkeit mit dem Muck zu erleben. Muckens Aufmerksamkeit liegt ja sonst meistens bei meiner Brust mir; bin ich außer Sicimg_6250htweite, wird er ungemütlich. So wuchs das Band zwischen den beiden gestern ein gutes Stück, weil Herr Lampenhügel durch mein Wegsein Muckens Nr. 1 war. Sie machten dann solche typischen Papa-Sohn Sachen: Erst gingen sie shoppen. Und wie so oft hat der Mann keinen Bock darauf, in irgendwelchen Läden abzuhängen: In diesem Fall der Muck. Er zog unsere Wolldecke aus der Karre, drapierte diese fein auf dem Boden und legte sich zwischen Kleiderständern lang. Ein Nickerchen abhalten; da kennt der Muck gar nichts. Herr Lampenhügel konnte ihn aber mit einem Hooball-Oberteil (Fußball) begeistern, das er dann sofort auf der nächsten Hooball-Wiese beim Hooball-Spielen anzog. Ein perfekter Jungs-Nachmittag.

Ich meinerseits freue mich schon auf rosa Glitzernagellack und Ponyreiten beim nächsten Mal mit Abbi. Oder auf ein neues Bloggertreffen 🙂

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2 Antworten zu Abbi und Frau Lampenhügel gehen aus

  1. 

    Liebe Anna,
    vielen Dank für Deine Worte; ja, das Schlafen ist so eine Sache, die im Dauermangel doch recht anstrengend wird. Manchmal fühlen wir uns wie Aliens, weil anscheinend nur wir dieses Schlafproblem haben… Mit Abbi war es ähnlich, aber das ständige Tragen und Kümmern hat sich doch ausgezahlt; heute schläft sie sehr gerne! Es gibt also Hoffnung; auch für Dich! Hoffentlich nimmst Du Dir auch immer mal wieder bewusst Zeit für Dich; es tut soo gut!!
    Ganz liebe Grüße zurück!

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  2. 

    Ein sehr schöner Artikel, mit vielen Gedanken und Erfahrungen, die ich sehr gut nachvollziehen kann. Man braucht manchmal diese Mutter-Tochter-Zeit ganz für sich alleine, ohne andere, in der man sich einfach auf diese sehr besondere und wunderbare Beziehung konzentieren kann. Sich selbst immer zurückzustellen passiert als Mama oft, es ist wichtig, sich einige Auszeiten zu schaffen und sei es auch nur eine halbe Stude etwas zu tun, was einen wieder auftanken lässt, etwas was man gerne tut. Sich wieder Mensch zu fühlen, nicht nur Mama. Auch wir haben ein sehr schlafunwilliges Kind, ich weiß auch, wie anstrengend das sein kann, wenn man nie vor Mitternacht ins Bett kommt. Und wir haben nur eine Tochter, die im Alter deines kleinen Mucks sein dürfte. Ich schicke dir liebe Grüße und eine herzliche Umarmung <3, Anna

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