Es geht mir wieder gut! Echt! Seit kurz vor dem Gespräch mit dem Operateur; wenn das kein Wunder ist…!
Wer noch nicht im Bilde ist: Ich habe einen Nabelbruch mit Einklemmung von – wie es medizinisch heißt -„Fetthaut“ und das muss wegoperiert werden, meinen die Ärzte. Und das, obwohl es mir seit ein paar Tagen besser geht! Der Knubbel ist noch da, aber ich habe keine Schmerzen mehr und kann mich auch wieder fast ganz normal bewegen; also springen wie ein junges Reh! Ich glaubte schon an ein Wunder…
Inzwischen hatte ich das Vorgespräch zur OP bei dem operierenden Arzt – und der war nett und professionell und hatte trotzdem Humor! Da trabt sich’s doch gleich etwas leichtfüßiger auf den OP Tisch. Spaß beiseite: Natürlich habe ich Respekt vor der Operation, sogar ein wenig Angst – wie jeder normale Mensch! Ich habe Angst vor dem ganzen Krankenhauskram: Den Spritzen (hoffentlich gibt’s vorher die berühmte Leck-mich-am-Arsch-Tablette!), Angst vor der Vollnarkose und dass ich daraus nicht mehr aufwache, oder, dass ich zu früh aufwache und alles mitkriege, usw. Aber diese Angst ist normal, denke ich. Gleichzeitig sorge ich mich um mein Zu Hause – es ist das 1.Mal, dass ich über Nacht weg bin und über einen längeren Zeitraum getrennt von meinen Kindern! Ich werde sie und meinen liebsten Herrn Lampenhügel schrecklich vermissen! (Vermutlich nur nicht, wenn ich 10 Stunden schlafe…?!?) Und wie werden es die Muckligen aufnehmen? Ins Bettelein gehen und aufwachen – ohne Mama? Für den Muck: Ohne Stillen? Pah! Die werden sich ihren geliebten Papa krallen und ihm 3 Vorlesebücher rausleiern, anstatt bei mir nur eins; dann dürfen sie sicher noch 10 Purzelbäume im Bettelein zeigen und auch noch mit dem ganzen Zoo einschlafen; Puppi, Mette, Mia, dem Hund, dem Tiger, Dudu usw. Mein tollster Herr Lampenhügel und meine tollste Maam werden das alles super zusammen wuppen; ganz sicher. Ich habe vollstes Vertrauen in sie – und in unsere Kinder! Und dann bin ich ja auch schon wieder da. Wahrscheinlich wird alles besser gehen, als ich vermute.
Nach dem Vorgespräch mit dem Arzt habe ich jetzt neben dem gesunden Respekt aber auch ein gutes Gefühl, da ich mich bei ihm gut aufgehoben fühle; er strahlt so etwas väterliches und gleichzeitig professionelles aus. Und ich bin froh, dass er sein Handwerk versteht! Er ist selbst Familienvater, sympathisch und er hat mich auf Augenhöhe empfangen und beraten. Als ich ihm sagte, dass es mir wieder besser gehe, war er ziemlich erstaunt. Er untersuchte meinen Nabel nochmal, so, wie es die Dame in der Ambulanz getan hatte, allerdings weitaus vorsichtiger! Sein Urteil: Trotz der Besserung: OP. (Einatmen, ausatmen…) Ok, OP. War also nix mit Wunder – hätte mich auch gewundert. Es macht mich etwas wütend – da habe ich 2 Kinder ohne jegliches Spritzen- und Kanülenzeug geboren, und dann schnibbelt mir da letztendlich doch noch jemand an meinem Herzstück herum, meinem Bauch! Doof! Da das Loch recht groß ist, wird er es aufschneiden und alle Hautschichten vernähen, dabei kein Netz einsetzen. Das ist mir recht; ein vernetzter Bauch war irgendwie keine gute Vorstellung für mich. Die OP solle in naher Zukunft stattfinden, da der Nabel nunmal gebrochen ist und Gewebe ausgetreten und angewachsen. Ich sitze sozusagen auf einem Pulverfass, meint er: Der Schmu könne jederzeit einklemmen und absterben; somit eine Bauchfellentzündung hervorrufen: Das wäre der worst case; ein Notfall. Es könne natürlich auch noch Jahre lang gut gehen (wie bisher), aber wer weiß das schon? Das ist mir zu riskant; nachher passiert das irgendwann, wenn’s so gar nicht passt; die OP ist unumgänglich – und dann doch lieber geplant.
Er empfahl mir, eine, bzw. zwei Nächte im Krankenhaus zu bleiben. Als 3-facher Vater wisse er zu gut, dass man als Mutter ja immer beschäftigt ist und sich leider nicht so schonen kann, wie man es vorhabe – und dann zählte er all die kleinen Dinge auf, die ich genauso getan hätte, nämlich NICHT im Bett zu bleiben, wenn einer weint, die Kinder DOCH hoch zu heben, eben schnell was zu kochen, und die Windel muss ja nun auch gemacht werden, etc. Er hatte mich erwischt. Da ich mich aber schon mental auf eine Nacht Zu-Hause-Abstinenz eingestellt hatte, willigte ich brav für eine Nacht im Krankenhaus ein. Die 2.Nacht werde ich aber mit der Stationsärztin verhandeln… So ein KKH ist ja auch ein Wirtschaftsunternehmen und möchte Geld verdienen: Die behalten mich natürlich lieber länger da als kürzer; wir werden sehen, wie alles geht.
Das mit der Erholung nach diesem Routine-Eingriff hat mich dann aber doch überrascht: Manche Patienten seien 2-3 Wochen krank, erklärte er. Das ist lange, finde ich! Hm. Ich habe ganz gutes Heilfleisch und bin ansonsten auch fit; hoffentlich werde ich nach 1 Woche wieder ok sein! 3 Wochen darf ich dann nur bis zu 10 kg heben (also keins meiner Kinder) – das wird dann spannend… Aber ich bekomme einen Gürtel, so einen Bauchweg-Spanngurt, der alles ein bisschen zusammenhält; das ist doch ganz beruhigend.
Auf die Frage, wann ich operiert werden wolle, antwortete ich: „Nie! Oder dann, wenn Sie besonders gut gelaunt und stressfrei sind!“ und so einigten wir uns auf ’nach Ostern um 7 Uhr.‘ Genügend Zeit, mich auf die OP einzustellen; nicht zu lang und nicht zu kurz; ich hab ja einiges zu organisieren. Wie diese Nacht wohl sein wird – ohne Füße im Gesicht, ohne 3 mal aufgeweckt werden? 200m von zu Hause entfernt? Ich werde sie schon sehr vermissen, meine drei. In der Realität werde ich wahrscheinlich einfach komatös durchschlafen (hoffentlich – sonst lohnt sich das blöde Krankenhaus ja gar nicht, dann laufe ich nach Hause und schummle mich ins Bettelein!).
Also – in dieser Sache dann mehr nach Ostern, bibberbibber…